Grundschule Sinzheim

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Lothar von Kübel (1823 – 1881)

Mit der Einweihung des neuen Schulhauses im Jahr 1974 erhielten Grund- und Hauptschule sowie die Realschule den Namen des wohl bekanntesten Sinzheimer Bürgers. Lothar Kübel wurde 1823 als  jüngstes Kind der Litzlunger Bauernfamilie Kübel geboren.

Er wuchs mit fünf Geschwistern in einfachen Verhältnissen auf. Schon beim Besuch der Volksschule fielen seine ausgezeichneten schulischen Leistungen und Begabungen auf, sodass man ihm den Besuch des Rastatter Gymnasiums ermöglichte, das er dann als Klassenbester abschloss. Sein Entschluss, Priester zu werden, führte ihn zum Theologiestudium nach Freiburg und München. 1847 wurde er in St. Peter im Schwarzwald zum Priester geweiht.

Nach einigen Jahren als Kaplan in verschiedenen Pfarreien berief ihn Erzbischof Herrmann von Vicari zunächst an das Theologiekonvikt nach Freiburg, wo er bereits 1857 die Aufgabe des Direktors übernahm. Bei den schulpolitischen Auseinandersetzungen der sechziger Jahre beauftragte ihn der Erzbischof, die Verhandlung mit der Großherzoglichen Regierung in Karlsruhe zu führen. Zu dieser Zeit war die katholische Kirche, insbesondere in Baden, in großer Bedrängnis.

Im „Kulturkampf“ versuchte die Staatsregierung in Karlsruhe, ihren Einfluss auf die Kirche immer stärker auszuweiten und durch unverständliche Vorschriften ein schlechtes Klima zu schaffen. Kübel widersetzte sich der durch die badische Regierung angeordneten zunehmenden Verdrängung der religiösen Unterweisung in den Volksschulen. In dieser Zeit sollte Lothar Kübel Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs werden. 1868 wurde er im Freiburger Münster zum Bischof geweiht. Die Regierung verweigerte ihm jedoch wegen seiner gegensätzlichen Haltung die notwendige Anerkennung.

Deshalb wurde er gegen den Widerstand der Regierung vom Domkapitel zum Verwalter der verwaisten Erzdiözese Freiburg bestimmt. Bis zu seinem Tode im Jahre 1881 blieb er Erzbistumsverweser. Anlässlich der Weihe des Rottenburger Bischofs Hefele erhielt er vom König von Württemberg den Adelstitel und durfte sich nun Lothar von Kübel nennen. Anfang August 1881 starb er in St. Peter, wo er zur Erholung weilte. Seine letzte Ruhestätte fand er im Freiburger Münster neben seinem Vorgänger. Lothar von Kübel blieb seiner Heimatgemeinde Sinzheim immer eng verbunden.

In seinem Testament vermachte er der Pfarrgemeinde 7.000 Mark – für die damalige Zeit eine große Summe – für den geplanten Neubau der Pfarrkirche, der heutigen Kirche St. Martin. Ein Gedenkstein im Schulhof und eine Bronzebüste im Schulhaus der Realschule erinnern an diese bedeutende Persönlichkeit und den Namensgeber unserer Schule.

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